Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Frauen sich nicht trauen, ein offenes, ehrliches Gespräch mit ihrem Partner über Sex zu führen. Noch immer ist dieses Thema bei so vielen mit Schuld, Scham und Unsicherheit belegt. Als müssten wir unsere tiefsten Wünsche und wildesten Fantasien verstecken. Als sei unsere Lust gefährlich – oder gar falsch.

Es ist an der Zeit, diese Mauer des Schweigens niederzureißen.

Denn Schweigen schützt nicht dich – es schützt nur das System, das dich kleinhalten will.

Wovor genau hast du Angst?
Davor, dass er dich nicht mehr liebt, wenn du sagst, wie du wirklich berührt werden willst? Dass er dich verurteilt, wenn du deine Fantasien teilst? Dass er dich verlässt, wenn du dich zeigst – in deiner ganzen Sinnlichkeit, deiner Kraft, deiner Größe?

Diese Angst, so verständlich sie auch ist, gehört nicht dir. Sie ist erlernt.

Meiner Erfahrung nach lieben Männer es, wenn eine Frau sich zeigt – wenn sie sich traut, sich mitzuteilen und sich einbringt. Ein psychisch gesunder Mann hat mehr Freude an Intimität, wenn du dich wohl dabei fühlst, dich aktiv daran beteiligst, anstatt dich zurückzuhalten. Er empfindet es nicht als Bedrohung, sondern als Geschenk, wenn seine Partnerin genießt, sich fallenlässt und mit ihm in die Tiefe geht. Und sollte ein Mann ein Problem mit deiner Sexualität haben, dann ist er nicht der Richtige für dich – Punkt.

Also, sprich Klartext mit deinem Partner. Zeige dich, Trau dich. Es ist wichtig.

 Und wenn du ihm wichtig bist, wird er liebevoll darauf eingehen. Falls nicht, dann suche dir einen der dies tut! Einen Menschen, der dich ganz will – mit allem, was du bist.

Es wäre paradox, dass viele Männer stundenlang Pornos konsumieren, aber dann mit einer echten, lebendigen Frau an ihrer Seite sprachlos werden oder es gar mit der Angst zu tun bekommen? Kommuniziere klar und deutlich. Zeige wo und wie du berührt werden möchtest.

Indem wir über unsere sexuellen Wünsche, Fantasien und Bedürfnisse sprechen, können wir nicht nur unser Verständnis füreinander vertiefen, sondern auch eine innigere Verbindung zueinander aufbauen. Warum sollten wir uns mit mittelmäßigem oder unbefriedigendem Sex zufriedengeben, wenn wir NUR DURCH REDEN das Potenzial haben, unsere intimsten Momente in ungeahnte Höhepunkte zu verwandeln?

Natürlich ist es wichtig, dabei immer respektvoll und einfühlsam zu sein. Offene Kommunikation bedeutet nicht, den Partner zu kritisieren oder zu verletzen. Es geht darum, eine sichere Umgebung zu schaffen, in der beide Partner ihre Wünsche und Bedürfnisse frei äußern können.

Unsere Sexualität ist ein heiliger Raum, und dafür braucht es Respekt, Feingefühl und echtes Zuhören. Es geht darum sich gegenseitig zu verstehen. Um Vertrauen. Um Verbindung. Um echte Nähe.

Kommunikation ist der Schlüssel zu Tiefe, Intimität und Ekstase, und hat das Potenzial die gemeinsame Erfahrung auf eine völlig neue Ebene zu bringen. Warum also darauf verzichten?

Anfangs mag es sich ungewohnt anfühlen – vielleicht sogar beängstigend. Doch was da in dir spricht, ist nicht deine Wahrheit. Es sind die Echos patriarchaler Strukturen, die seit Jahrhunderten versuchen, unsere heilige, weibliche Sexualität zu unterdrücken. Die den Akt der Fortpflanzung über den der Liebe und der Ekstase stellen. Die versuchen, uns jeden Funken Lust auszutreiben.

Aber: Du bist nicht hier, um dich klein zu machen.

          Du bist nicht hier, um dich zu verstecken.
          Du bist hier, um zu leuchten.

Wenn du dich zeigst – mit allem, was dich ausmacht, deiner Lust, deiner Sehnsucht, deiner wilden, weiblichen Kraft – dann wächst nicht nur eure partnerschaftliche Beziehung. Dann wächst noch etwas viel Größeres: Deine Beziehung zu dir selbst.

Und das ist mehr als intim, es ist heilsam. Ein heiliger Akt der Selbstermächtigung, ein Akt der Heilung. Nicht nur für dich, sondern für uns alle. Für die kollektive Weiblichkeit, die endlich ihre Stimme erhebt.

Deine Lust ist nicht zu viel.

Deine Stimme ist nicht zu laut.
Dein Wunsch nach mehr ist kein Makel – sondern dein Geburtsrecht.

Kommunikation ist keine Schwäche – sie ist Macht.

Also: Sprich. Zeig dich.

Sexualität spielt sich bei uns Frauen in unserem innersten ab. Sie ist nicht nur körperlich, sondern ein zutiefst emotionaler, energetischer und spiritueller Akt. Sie ist ein heiliges Feuer. Und ausgerechnet dazu, solltest du schweigen? No fucking way!!!

Tust du ja sonst auch nicht.

Sei ehrlich: Wann hast du das letzte Mal schlecht über eine andere Frau gesprochen?
Vielleicht aus Frust? Aus Unzufriedenheit mit deinem eigenen Leben?

Nun dazu hast du kein Recht. Über deinen eigenen Körper zu sprechen hingegen schon.

Es ist menschlich über andere zu lästern – aber es ist auch das Ergebnis eines Systems, das will, dass wir uns gegenseitig kleinhalten.

Und genau das will das Patriarchat: Frauen, die sich bekämpfen, anstatt sich zu unterstützen.
Die übereinander urteilen, statt sich gegenseitig zu feiern.

Denn vereint – in unserer Wahrheit, in unserer Lust, in unserer Stimme –
wären wir unaufhaltsam. Wir würden diese Welt verändern, zu einem liebevolleren Miteinander, einem wahrhaftigen und freien Ort.

Wenn du befriedigt bist – körperlich, emotional und seelisch – dann kannst du strahlen. Du selbst sein. Dich verbunden fühlen – mit deinem Körper, deinem Partner, dem Universum und dem Leben selbst.

Also hör auf zu lästern, und fang an zu sprechen. Nicht über andere – sondern über dich.
Deinen Körper. Deine Wünsche. Deine Wahrheit.

Darüber zu reden ist kein Verrat – es ist Revolution, eine die schön längst überfällig ist!

Ist es nicht ein schöner Gedanke, das Patriarchat mit deiner reinen, wilden, weiblichen, freien und selbstbestimmten Sexualität zu Fall bringen zu können?

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