GENDER ORGASM GAP – DIE GROßE ORGASMUSLÜCKE
Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein Thema, das in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus gerückt ist. Neben der Lohngerechtigkeit und der politischen Repräsentation gibt es jedoch noch einen weiteren Bereich, der oft übersehen wird – den Gender Orgasm Gap.
Diese Begrifflichkeit beschreibt die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf die Häufigkeit und die Qualität von Orgasmen. Im Mittelpunkt dieser Diskussion steht die Frage, warum Frauen im Vergleich zu Männern häufiger Schwierigkeiten haben, sexuelle Befriedigung zu erlangen.
Bewiesenermaßen erleben Männer öfter einen Orgasmus als Frauen. Speziell in heterosexuellen Beziehungen KOMMEN Frauen zu kurz.
Die kulturelle Unterdrückung der Frau findet meiner Meinung nach wieder einmal ihren Ursprung in den patriarchalen Religionen. Für mich steht fest, dass sich daraus die Fixierung der männlichen Lust bei gleichzeitiger Unterdrückung der weiblichen, entwickelt hat.
Die Klitoris hat 8.000 Nervenenden, wohingegen der Penis nur halb so viele hat. Man(n), sowie Frau, sollte also davon ausgehen, dass es für das weibliche Geschlecht wesentlich leichter ist zum Höhepunkt zu gelangen. Die logische Schlussfolgerung über diese Tatsache zeigt uns doch auf, es liegt nicht an der Frau, dass sie keinen Orgasmus bekommt, sondern am falschen Umgang mit der Klitoris.
Ich bin versucht zu sagen, dass Mutter Natur, uns Frauen extra so empfindsam gemacht hat, weil sie weiß wie unfähig viele Männer im Umgang mit unserer Yoni sind.
Und nicht nur mit unserer Yoni. Denn für uns empfindsame Wesen gehört wesentlich mehr zum Sex als das reine “Rein – Raus -Spiel“.
Wir Frauen wollen gesehen und gefühlt werden. Stattdessen werden wir mit Ungerechtigkeiten und jeder Menge Mist zugemüllt, die einem lustvollen Liebesspiel im Weg stehen.
In den meisten Beziehungen sind wir Frauen nach wie vor die Anlaufstelle für sämtliche Belange rund ums Thema Familie. Mann geht arbeiten, Frau auch, aber nur Teilzeit, um dann die unliebsame Fürsorge und Kehrarbeit unentgeltlich zu entrichten. Kindererziehung, Hausarbeit, Pflege der Eltern und Großeltern bleibt meist an uns hängen.
Und wehe du beschwerst dich über diese Ungerechtigkeit, dann bist du eine Zicke und giltst als schwierig. Immer schön lächeln, wenn möglich in Size Zero und top gestylt. Lass dich ja nicht gehen, denn dann ist es ja kein Wunder, dass dein Mann dich betrügt. Apropo, nach einem langen anstrengenden Tag vergiss ja nicht deinen Mann zu befriedigen. Du bist in den Wechseljahren und hast Schmerzen beim Sex? – Beiß die Zähne zusammen und halte das einfach durch.
Ich könnte noch endlos so weiterschreiben, aber ich denke es ist klar worauf ich hinaus möchte. Wir Frauen brauchen eine gerechtere Aufteilung der täglichen Dinge die anfallen. Und Männer die meinen: „Ich helfe meiner Frau eh im Haushalt“, denen sage ich nur eines: „Sechs, setzen und aufpassen!“
Wenn ein Mann der Ansicht ist, dass er seiner Frau bei der Erziehung und im Haushalt hilft, dann kriege ich das große Kotzen!!! Männer wohnen genauso im gemeinsamen Haushalt, und die Kinder sind auch seine. ALSO IST ES VERDAMMT NOCHMAL AUCH SEINE PFLICHT SICH DRAN ZU BETEILIGEN!!! Und zwar gleichermaßen.
Andernfalls braucht man(n) sich auch nicht zu wundern, dass Frau keine Lust auf Sex hat, geschweige denn, die Energie für einen Orgasmus aufbringen kann. Frauen leiden an mentalem Overload, und der ist eine massive Orgasmus Bremse. Die mentale Belastung kann die Freisetzung von Sexualhormonen und den Blutfluss zu den genitalen Bereichen beeinflussen, dies hat logischerweise eine negative Auswirkung auf die sexuelle Erregung und den weiblichen Orgasmus.
Es liegt jedoch nicht nur an den Männern, zum Tango tanzen, gehören bekanntlich zwei. Und da KOMMEN wir Frauen ins Spiel.
Auch wenn es unsexy klingt, aber für ein erfülltes Sexleben sind KOMMUNIKATION UND KONSENS unerlässlich. Traurigerweise scheuen viele Frauen genau davor zurück. Sei es aufgrund gesellschaftlicher Erwartungen, mangelnder sexueller Aufklärung oder persönlicher Unsicherheiten. Sie wählen den Weg des geringsten Widerstands, und der beinhaltet leider oft die Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Aussagen von Frauen wie: „Ich lass jeden Samstagabend nach den Nachrichten den Sex über mich ergehen, oder Sex gibt es nur an Geburtstag und Weihnachten“, erschüttern mich immer wieder zutiefst. Vor allem, weil Frauen sich nach wie vor der heilenden und schöpferischen Kraft der heiligen Sexualität nicht bewusst sind.
Liebe Frauen, ich flehe euch an, lasst Sex keinesfalls über euch ergehen. Und bitte, biiiiiitteee, täuscht niiiieeeemals einen Orgasmus vor. Wenn Mann glaubt, dass die erbrachte Leistung zum Ziel führt, wird er NICHTS an seiner bisherigen Vorgehensweise ändern, es sei denn du machst endlich den Mund auf. Nicht um ihm einen zu blasen, sondern um offen und ehrlich über eure Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen zu sprechen.
Sex ist TEAMWORK, KEIN PFLICHTPROGRAMM. Ich fordere dich dazu auf, deinen ORGASMUS EINZUFORDERN. Sollte der Mann uneinsichtig sein, dann dreh doch einfach mal den Spieß um. Kurz bevor er kommt, drück ihn von dir weg, dreh dich auf die Seite, und mach ein Schläfchen.
Mit Sicherheit hat er kein Problem damit, dir seinen Unmut darüber lautstark mitzuteilen. Du solltest dies eben so wenig haben.
Ladies first, sollte die Devise auch im Bett lauten. Es ist erst dann vorbei, wenn es ein happy End auf beiden Seiten gibt.
Ich hoffe jedoch sehr, dass du dich nicht mit einem Mann zufriedengibst, dessen eigenes Vergnügen wichtiger ist als dein Orgasmus und dein Wohlbefinden. Ein richtiger Mann geht auf dich ein, hört dir zu, und ist offen und Willens neue Techniken und deinen Anweisungen zu folgen, um dir das größtmögliche Vergnügen zu bereiten.
In einer Welt, in der selbst Kühlschränke mit uns kommunizieren können, sollten es auch möglich sein zu lernen, wie wir effektiv über das sprechen können, was wirklich wichtig ist: Gleichberechtigte Freuden im Schlafzimmer!
Lasst uns gemeinsam am Gender Orgasm Gap arbeiten und dafür sorgen, dass jede das Rhythmusgefühl im Tango der Lust findet – damit auch unser Herz höher schlägt, nicht nur der Puls!